Programm

Die Facebook-Events zum Freund*innen einladen findet ihr unter:

Queere Kämpfe verbinden!

Ein Tag mit FaulenzA

Ein Tag mit SchwarzRund


Freitag, 14.07. im Cairo


14:00 Meet & Greet/Open Space mit Patches, Büchertisch und Kuchen

16:00 „Zwischen Tunten und Lederkult – Schwule Identitäten und hegemoniale Männlichkeit“ – Moritz Keßler

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit setze ich mich damit auseinander, wie das Konzept von Hegemonialer Männlichkeit nach Raewyn Connell für die Psychologie fruchtbar gemacht werden kann. Im Vortrag geht es um die Position schwuler Männer im Patriachat, warum männliche Homosexualität bestimmte Konzepte von Männlichkeit in Frage stellt und was für Strategien Schwule entwickelt haben um damit umzugehen.

18:00 Filmvorführung „Kumu Hina – A Place in the Middle“ (ca. 30 min, OV Englisch)

A PLACE IN THE MIDDLE is the true story of a young girl in Hawaiʻi who dreams of leading the boys-only hula group at her school, and a teacher who empowers her through traditional culture. This kid-friendly educational film is a great way to get students thinking and talking about the values of diversity and inclusion, the power of knowing your heritage, and how to prevent bullying by creating a school climate of aloha – from their own point of view!

(Text von http://aplaceinthemiddle.org)

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=Xg_JRA6cp2s

20:00 Was kommt nach der Ehe für Alle? – Podium zu Queerem Aktivismus in Würzburg

Nachdem der Bundestag die Ehe für Alle beschlossen hat, scheint es für Große Teile von Deutschland mit der angeblichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen getan zu sein. Ist das wirklich so? Leben wir schon im Regenbogenparadies? Aber was ist denn mit dem TI von LSBTIQ? Zusammen mit Björn vom Werdet unsere Freunde Zentrum, Bianca und Anne von der schwul-lesbischen Jugendgruppe Déjà-Wü und dem Schulprojekt, Luca von Pervers & Solidarisch und Micha von Mit Sicherheit Verliebt, wollen wir darüber reden, was für queeren Aktivismus es in Würzburg gibt. Außerdem geht es um politische Forderungen, Assimilationstendenzen und Aktivismus zur Zeiten des Internets.


Samstag, 15.07. im Freiraum


18:00 „Ableismus in queeren Kontexten“ – Luca & Toni

Ableismus ist die Benachteiligung von Menschen mit körperlicher und/oder psychischer Behinderung oder Erkrankung. Wir wollen aufzeigen, warum sich queere Kämpfe auch gegen Ableismus wenden müssen. Zum einen findet Ableismus auch in queeren Kontexten statt, zum anderen gibt es viele Parallelen zwischen Homo- und Transfeindlichkeit und Ableismus. Unsere Kämpfe profitieren davon, wenn sie inklusiver werden.


Sonntag, 16.07. in der Kellerperle


15:30 Buchvorstellung „Support your Sisters not your Cisters“ von Faulenza (Eintritt frei!)

release_bild_01Die Musikerin „FaulenzA“ beschreibt aus ihren persönlichen Erfahrungen die Diskriminierung gegen trans*Frauen und gibt Anregungen für mehr Sensibilität und Support:

Sie erklärt Trans*misogynie als ein Zusammenwirken von Feminitätsfeindlichkeit, Transfeindlichkeit, Klassismus und Ableismus und richtet ihren Schwerpunkt darauf, wie sie dies auch in der feministischen und queeren Szene zu spüren bekommt. Trans*Frauen wird hier oft mit Skepsis, Ablehnung und Unbehagen begegnet. Sie stehen unter dem Druck zu beweisen, dass sie keine Cis-Männer sind, werden oft nicht als selbstverständlicher Teil feministischer Bewegung akzeptiert und ihre Perspektiven nicht gesehen. Manche Frauenräume/FLT*I*-Räume schließen ganz offen trans*Frauen aus, in anderen erfahren sie Ausschlüsse auf subtilere Weise.

Trans*Frauen wären „männlich sozialisiert“, wird gesagt, was FaulenzA als ein ebenso unsinniges, wie diskriminierendes Argument entlarvt. Weitere Themen sind u.a. „Trans*misogynie in den Medien“ und der „Trans*gender Day of Remembrance“. Im zweiten Teil des Buches gibt FaulenzA vom „Schwanz ab-Feminismus“ zum „Menstruationsneid“ einige Beispiele, die zeigen, wie durch biologistische Sichtweisen trans*Frauen ausgeschlossen und diskriminiert werden. Absichtlich und unabsichtlich.

18:00 Konzert von Faulenza (Abendkasse 6 €)

Baier_DSC4150-521FaulenzA spielt HipHop und Singer/Songwriter Musik. Sie ist Musikerin, Trans*Aktivistin und Buchautorin.

Als Trans*Frau in einer cis und männlich dominierten Musik-Szene fetzt sie die Normalität weg mit fetten tanzbaren Rap-Beatz, oder nimmt die Gitarre und begleitet ihre Songs selbst. FaulenzA möchte dich zum tanzen, zum lachen und weinen bringen.

Sie versucht sich selbst stark zu machen und freut sich in den Songs ihre Gefühle und Erfahrungen mit dir zu teilen. Ihre Musik ist ehrlich, intim und einfühlsam. Mal quatschig und lustig, mal melancholisch und warm, schön und zärtlich, oder ihre Musik geht wütend nach vorne. Sie ist FaulenzA’s Herzblut und Liebe. Sie ist ihre Wut, ihre Traurigkeit und Hoffnung. Sie ist ihre Welt aus Zuckerguss und Marzipan, mit Einhörnen und autonomen Mäusen. Komm mit! Wenn du magst, reist FaulenzA mit dir dorthin 🙂


Montag, 19.07. im Central


18:30 Filmvorführung “ Audre Lorde – Die Berliner Jahre 1984-1992″ (Ticket normal: 7,50€/ermäßigt: 6,50€/Kind: 4€)

Audre Lorde, die einflussreiche, preisgekrönte afro-amerikanische, lesbische Dichterin lebte und lehrte in den 1980er Jahren in West-Berlin. Während ihres Aufenthaltes als Gastprofessorin wurde sie zur entscheidenden Mentorin und Initiatorin der Afro-Deutschen Bewegung. Die weißen Deutschen forderte sie dazu heraus, die Bedeutung ihrer weißen Privilegien zu erkennen und mit Unterschiedlichkeiten auf konstruktive Weise umzugehen. Audre Lordes prägnante, leidenschaftliche und immer brillante Texte und Vorträge definierten und inspirierten in den 1970ern und 1980ern feministische, lesbische, afro-amerikanische und „Women-of-Color“-Bewegungen“ in den USA, sowie weltweit. „Audre Lorde – the Berlin Years 1984 to 1992“ dokumentiert ein bisher unbekanntes Kapitel aus Lordes Leben: ihren Einfluss auf die politische und kulturelle Szene in Deutschland in einem Jahrzehnt tiefen sozialen Wandels. Tickets gibt es unter: https://www.central-bb.de/programm/


Dienstag, 18.07. im Cairo


17:00 vegane KüfA

20:00 Filmvorstellung „Pride“

Fs2JOzByEin Handschlag hat schon vieles besiegelt. So auch die außergewöhnliche Liaison zweier Gruppen, die sich im Sommer 1984 in England gefunden haben: Bronski Beat trifft Gaelic Folk oder auch… eine ausgelassene Schwulen- und Lesbentruppe aus London trifft auf streikende Waliser Bergarbeiter. Irritationen beim ersten Aufeinandertreffen sind vorprogrammiert! Doch spätestens als der exzentrische Jonathan den hüftsteifen Walisern zeigt, was echtes Disco-Feeling ist, scheint das Eis gebrochen… Doch nicht in jedem Waliser finden die couragierten Großstädter einen dankbaren Verbündeten und stellen so ein ganzes Dorf auf den Kopf.

Die LGSM (Lesbians and Gays Support the Miners) sammelt für ihre Kumpel Geld in bunten Eimern und stellen sich damit farbenfroh der gnadenlosen Politik von Margaret Thatcher entgegen. Zwischen den neuen Komplizen entwickelt sich eine besondere Freundschaft, mit bis heute historischen Folgen…

(Text von http://www.wildbunch-germany.de/movie/pride)


Mittwoch, 19.07. im Cairo


16:00 ABGESAGT: (Film ist auf Youtube & via Itunes verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=MrAzU79PBVM) Filmvorführung ‘United in Anger: A History of ACT UP’ stattdessen:

17:00 „Radical Softness“ – Luca

In vielen linken aktivismus-Kreisen wird kaum über eigene Emotionalität geredet. Emotionen gelten als Schwäche, gerade bei nicht-männlichen Aktivist_innnen. Doch wir würden alle davon profitieren offener mit Gefühlen umzugehen. Wir könnten uns wohler fühlen, unser Aktivismus würde sich verbessern und das Abbauen von Diskriminierung auf Grund von psychischen Krankheiten würde mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Der Vortrag stellt „Radical Softness“ als Strategie vor um offener mit Gefühlen umzugehen, in Aktivismus-Kreisen und auch im Privaten, den das Persönliche ist politisch.

19:00 Communities of Care – Alternative Formen der Sorge und Solidarität

„Let’s be careful with each other – so we can be dangerous together?“ – In verschiedenen Sozialen Bewegungen haben Aktivist*innen gemeinschaftliche Sorgeformen aufgebaut, in denen Care-Arbeit kollektiv und jenseits von Kleinfamilien organisiert wird.

In meinem Vortrag werde ich einen Fokus auf Trans*, nicht-binäre und queere Care und Unterstützungs-Praktiken legen, die sich als Gegenentwürfe zu pathologisierenden, individualisierenden und heteronormativen staatlichen Strukturen gebildet haben. Neben einer kritischen Auseinandersetzung mit individualisierenden neoliberale Anrufungen ‚Sorge für dich selbst‘, wird es auch um die Frage gehen wie verschiedenen Kämpfe und Care Praktiken miteinander verbunden werden können. 

Francis Seeck:

Francis Seeck ist Antidiskriminierungstrainer*in, Aktivist*in und Doktorand*in. Francis forscht über Care, Soziale Bewegungen, Trauer- und Beerdigungspraktiken, Neoliberalisierung und Queer Theory.

Aktuelle Veröffentlichung:

Seeck, Francis (2017): Recht auf Trauer. Bestattungen aus machkritischer Perspektive. Münster: Edition Assemblage


Donnerstag, 20.07. Wittelsbacher Platz Raum 02.202


18:00 „Unheimliche Animositäten. Postkolonialismus, Queer-Feminismus und Antisemitismus“ – Tom David Uhlig

So elaboriert die postkoloniale und queer-feministische Kritik intersektionale Formen der Diskriminierung zusammendenkt und untersucht, so blind scheint sie oftmals gegenüber Antisemitismus in den eigenen Reihen. Das Ressentiment gegen Jüdinnen und Juden kleidet sich hier vielmals in die Feindschaft gegenüber dem Staat Israel beziehungsweise der vermeintlichen Parteinahme für die Palästinenser_innen. Angefangen bei Judith Butlers nunmehr halbherzig revidierter Bezeichnung von Hamas und Hezbollah als Teil einer ‚globalen Linken‘ über den Vorwurf des sogenannten Pinkwashing und Homonationalism zur massenhaften Unterstützung der Boycott-Divestment-Sanctions-Bewegung verweist die Umdeutung israelischer Sicherheitsinteressen in koloniale Aggression möglicherweise auf strukturelles Problem der Bewegung und letztlich eine Leerstelle der Theorie: Antisemitismus wird in postkolonialen und queer-feministischen Zusammenhängen häufig zu einer Spielart des Rassismus, genauer eines ‚Othering’-Prozesses verkürzt, wodurch dessen Besonderheit unsichtbar gemacht wird. Diese liegt in seiner psychische Attraktivität für das durch die Krisenstruktur des Kapitalismus geplagte Bewusstsein und dem vermeintlichen Erklärungswert, der Antisemitismus für die Deutung von Konflikten innewohnt. In der postkolonialen oder queer-feministischen Ablehnung von Fremdzuschreibungen, dem Othering, der Positionierung durch andere, finden die Strategien Identitäts- und Repräsentationskritik zueinander. So sinnfällig ihr Wechselspiel auch in der Kritik von Rassismus oder Sexismus scheint, so wenig vermag diese Kritik die Erscheinungsformen modernen Antisemitismus zu fassen, und wendet sich im Falle des antisemitischen Ressentiments sogar unmittelbar gegen jene, die immer noch einer totalen Vernichtungsdrohung ausgesetzt sind, den Jüdinnen und Juden. In meinem Beitrag möchte ich den theoretischen Leerstellen, den blinden Flecken nachgehen, welche es der postkolonialen und queer-feministischen Kritik erschweren, antisemitisches Ressentiment zu erkennen.


Freitag, 21.07.


14:00 Schreibworkshop mit SchwarzRund  im WuF-Zentrum (Anmeldung unter queer.fem.kollektiv-wuerzburg@riseup.net oder bei Pervers & Solidarisch auf Facebook)

Dieser Worskhop richtet sich an Personen, die Diskriminierung(en) in dieser Gesellschaft erfahren.

Ob langes Romanprojekt, kurzes Gedicht, erster Blogtext oder, oder, oder. Für Marginalisierte Personen stellen sich verschiedene Fragen bzgl. Repräsentation, Sprachwahl, (un-)gewolltes Sprechen für Alle usw.

Gemeinsam und einzeln wird ausgehandelt, was es für Strategien gibt, die in vielen Schreibbüchern nicht zu finden sind. Sprache, Kunst, Politik und Ausdruck sind verwoben, über uns selber Schreiben ist schwer, wenn wir es gewohnt sind, dass ÜBER uns geredet wird statt mit uns.“

18:00 Lesung SchwarzRund in der Kellerperle

An diesem Abend wird SchwarzRund aus ihrem afropolitanen Berlin-Roman BISKAYA lesen. Auch aus ihrer ersten Novelle QUASI und Perfrmance und Poesie Texte finden ihren Weg auf die Bühne!

Zu SchwarzRund:

SchwarzRund PortraetSchwarzRund kam als Schwarze Deutsche Dominikaner*in mit drei Jahren nach Bremen, lebt seit fast zehn Jahren in Berlin. Seit 2013 publiziert sie auf ihrem Blog schwarzrund.de und in diversen Magazinen. Mehrdimensionale Lebensrealitäten inner- und außerhalb von Communitys verhandelt sie in Performance-Texten, Vorträgen und Veranstaltungsreihen. 2016 erschien ihr afropolitaner Berlin-Roman BISKAYA bei zaglossus. (schwarzrund.de)